Carlo Mollino (1905 -1973) war ein exzentrischer Allroundgestalter, dessen Exzentrik sowohl in der Ablehnung von allem Plump-Funktional-Rechtwinkligen bestand und ihn als Architekten und Designer zum Aussenseiter machten als auch in seiner Vorliebe für das Abenteuer: Fliegerei, Rennfahrerei und Frauen waren neben dem Entwerfen von Gebäuden und Möbeln seine Leidenschaften. 1955 wollte er mit einem selbst entworfenen Fahrzeug beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans starten. Das Geschoss wurde Bisiluro genannt, übersetzt etwa »Doppeltorpedo«, doch die exakte Typbezeichnung war »DaMolNar« wegen der Kooperation von Mollino mit Nardi und dem Rennfahrer Damonte.
Beim Bisiluro befinden sich das enge Fahrercockpit
sowie der Tank auf der rechten, das 735 ccm Giannini-Aggregat auf der
linken Seite. Zwischen beiden Rümpfen fungieren nebeneinander
angeordnete Luftklappen als aerodynamische Bremse. Die Verstellung der
Klappen wurde mittels eines eigenen Pedals bewerkstelligt. Im
Rennen 1955 konnte sich die Nardi-Giannini-Konstruktion nicht bewähren:
Die Luftturbulenzen eines überholenden Rennwagens heben den Bisiluro in
der fünften Runde des Rennens an und das Fahrzeug überschlägt sich. Sein
Fahrer, Mario Damonte, kommt zum Glück ohne Verletzungen davon. Andere Quellen sprechen davon, dass der Bisiluro von einem viel schnelleren Jaguar D-Type touchiert wurde und deshlab von der Fahrbahn abkam.
Der restaurierte Bisiluro war zum Jahreswechsel 11/12 im Münchener Haus der Kunst zu sehen. Vor dort stammen auch meine Bilder.
Ein sehenswerter und aufwendig recherchierter Blogbeitrag zu Mollino ist hier: http://mondo-blogo.blogspot.de/2011/12/carlo-mollino-racer.html
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